Ein erstmals während der Schwangerschaft auftretender Diabetes wird als Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes bezeichnet. Das körpereigene Hormon Insulin ist für die Regulierung des Zuckerstoffwechsels verantwortlich. Durch die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft steigt der Insulinbedarf stark an. Manche Frauen können nicht genügend Insulin bilden und die Wirkung des Insulins auf ihre Körperzellen ist vermindert. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt.
Um Komplikationen für Sie und Ihr Baby zu vermeiden, ist es entscheidend, Ihre Blutzuckerwerte wieder zu normalisieren. Dies lässt sich meistens durch eine konsequente Ernährungsumstellung und regelmäßige körperliche Bewegung erreichen. In manchen Fällen wird zusätzlich die Gabe von Insulin notwendig.
Um Ihnen eine bestmögliche Behandlung während Ihrer Schwangerschaft bieten zu können, arbeiten wir eng mit Ihrem Frauenarzt zusammen. Sie bekommen in unserer Praxis eine individuelle, auf Ihre
besonderen Bedürfnisse abgestimmte Ernährungsberatung und engmaschige ärztliche Betreuung. Wenn eine Ernährungsumstellung nicht ausreicht, um Ihren Blutzuckerwert einzustellen, wird eine auf die
Zeit der Schwangerschaft begrenzte Insulintherapie notwendig.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Behandlung und Schulung von Schwangeren mit Gestationsdiabetes in diabetologischen Schwerpunktpraxen. Bei einigen Kassen (z.B. TK, Barmer, AOK Niedersachsen) ist dafür Ihre Unterschrift auf einem Formular notwendig, dieses händigen wir Ihnen bei einer positiven Diagnose aus.
In der Regel verschwindet der Diabetes nach Beendigung der Schwangerschaft. Dabei ist jedoch das Risiko für die spätere Entwicklung eines Diabetes, insbesondere eines Typ-2-Diabetes erhöht. Wie Sie dieses Risiko reduzieren und welche Nachuntersuchungen empfehlenswert sind, erfahren Sie in unserer Sprechstunde.
Ein Schwangerschaftsdiabetes verursacht häufig keine Beschwerden, daher wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft gezielt
danach gesucht. Dazu wird in Ihrer gynäkologischen Praxis in der Regel zwischend der 25. (SSW 24+0) und 28. Schwangerschaftswoche ein Blutzuckerbelastungstest durchgeführt. Mit diesem sogenannten
"oralen Glukosetoleranztest", kurz "oGTT", kann festgestellt werden, ob Ihr Körper ausreichend Insulin produziert.
Bei einem auffälligen Testergebnis wird ein zweiter Test (sogenannter 75-g-oGTT) durchgeführt, dafür überweisen viele Gynäkologen ihre Patientinnen in eine diabetologische Schwerpunktpraxis. Mit Hilfe dieses Tests kann die Diagnose "Schwangerschaftsdiabetes" gestellt werden.
Vor dem Ende der 24. Woche wird noch kein Blutzuckerbelastungstest durchgeführt. Zur Frühdiagnostik wird bei Vorliegen von Risikofaktoren zunächst nur Ihr Nüchternblutzucker bestimmt.
Für den 75g-oGTT kommen Sie bitte nüchtern zu Ihrem Termin in unsere Praxis. Der Termin wird immer vor 9 Uhr morgens stattfinden. Zunächst wird Ihnen nüchtern Blut abgenommen, danach trinken Sie eine Zuckerlösung mit 75g Glukose. Nach einer und nach zwei Stunden wird Ihnen erneut Blut aus der Armvene abgenommen. Während des Tests sollen Sie sich möglichst wenig bewegen und dürfen daher die Praxis nicht verlassen.
Die Ergebnisse der 3 Blutzuckermessungen besprechen Sie nach dem Test mit dem Arzt. Wenn einer der drei Grenzwerte erreicht oder überschritten sein
sollte, wird die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes gestellt. In diesem Fall erhalten Sie i.d.R. am gleichen Tag eine ausführliche Beratung durch eine unserer Diabetesberaterinnen. Diese umfasst
die Einweisung in das selbständige Blutzuckermessen und eine Ernährungsberatung. Bitte planen Sie daher ausreichend Zeit für den Termin ein (bis ca 12 Uhr).
Vorbereitung auf den Test
Bitte mitbringen
Rufen Sie uns gerne unter 04181- 93 46 999 an, um einen Termin zu vereinbaren!